Satellitenbau

Wahrscheinlich hat jeder von uns schon mal bei Google Maps einen Ort gesucht oder sich einfach aus Spaß irgendwo ganz genau „umgesehen“. Solche Weltreisen im Internet sind möglich, aber wie funktioniert das eigentlich? Es fliegen ja sicherlich keine Fotoapparate im Weltall herum.

Zusammen mit Siham El-Maimouni sind wir der Sache auf den Grund gegangen und dafür zuerst mal nach Toulouse gereist. Dort werden Spezialkameras gebaut, die später ins Weltall fliegen und zwar  an Bord eines Satelliten.

Und was ist ein Satellit? Um das zu beantworten sind wir weiter an den Bodensee gefahren. Satelliten sind künstliche Flugkörper und werden dort gebaut und zwar in einem sogenannten Reinraum. Ein kleinstes Staubkorn oder ein Härchen könnten bereits zu Schäden oder Verschmutzungen an der sensiblen Technik des Satelliten führen und somit zu fatalen Folgen auf seiner Mission im Weltall. Also: Alle Spezialkleidung, Kittel, Haube, Sicherheitsschuhe und Handschuhe an, erst dann darf man den Reinraum betreten. Dort können wir drehen, wie ein Satellit gebaut wird und was er alles dabei haben muss, damit er seine Fracht an die richtige Stelle im All bringen und über Jahre dort zuverlässig bewegen kann.

Weitere Stationen unserer Drehreise sind Lampoldshausen, dort werden Triebwerke für Satelliten gebaut, das Missionskontrollzentrum der ESA in Darmstadt und das Europäische Weltraumforschungs- und Technologiezentrum ESTEC in Noordwijk an der holländischen Küste. Dort wird der Satellit noch mal getestet. Er kommt z.B. auf einen sogenannten Multishaker, wo er einmal ordentlich durchgeschüttelt wird, so wie später beim Start der Rakete.

Und an diesem schönen Ort können wir dann nach Feierabend noch die letzten Sonnenstrahlen genießen und einen Sprung in die Nordsee wagen. Es ist schließlich Sommer und man ist ja nicht jeden Tag am Meer.